INTERREG AUFTRAG-Wolle

Interview "Lëtzebuerger Schéiffergenossenschaft - Tom Dusseldorf"

INTERREG AUFTRAG-Wolle, Interview "Lëtzebuerger Schéiffergenossenschaft - Tom Dusseldorf"

Merkmale

Zielgruppe
Erwachsene / Kinder

Interview „Lëtzebuerger Schéiffergenossenschaft– Tom Dusseldorf“

Die Schafzucht im Großherzogtum Luxemburg ist, abgesehen von der persönlichen Freude, die man daran haben kann, eine eher undankbare Aufgabe. Gespräch mit Herrn Dusseldorf von der Luxemburger Schäfergenossenschaft (Lëtzebuerger Schéiffergenossenschaft).

Mit welchen großen Problemen werden Luxemburger Züchter heute konfrontiert?

Der einzige wahre bestehende Markt ist der für Fleisch. Aber die Nachfrage besteht kaum und der Verbraucher ist nicht bereit für hochwertiges Fleisch einen angemessenen Preis zu zahlen. Es wird darum gehen, gute Erzeugnisse zu finden, und dies ebenso vom Geschmacklichen, als von der Attraktivität her. Es wird darum gehen, das Zuchtmanagement und die Wahl der Rassen darauf abzustimmen.

Füchse, die Schafe angreifen sind eine weitere Herausforderung. Zu diesen Angriffen gibt es derzeit eine Umfrage.

Welche sind die drei Hauptgründe, die dafür sprechen im Großherzogtum Luxemburg eine Schafzucht zu starten?

Die meisten Schafeigentümer praktizieren Schafzucht aus Freude oder zur Pflege von Grundstücken.

Welche Einkünfte können Schafe generieren?

Das wichtigste Einkommen entsteht durch den Verkauf der Lämmer an die Schlachthöfe oder durch den Verkauf von Lammfleisch an Privatleute. Die älteren Mutterschafe werden zu Schleuderpreisen (50 – 100 EUR) verkauft und beispielsweise für die Wurstherstellung verwendet.

Wo geht die Luxemburger Wolle hin?

Die Wolle (2 bis 4 kg je Schaf) wird einem französischen Händler zu einem Preis von 0,9 bis 1,1 EUR / kg verkauft. Die "Lëtzebuerger Schéiffergenossenschaft" sammelt die Wolle aller ihrer Mitglieder und verkauft sie als Ganzes. Allgemein liegen die Kosten der Schafschur höher als das Einkommen, das durch den Verkauf der Wolle erzeugt wird.

Wie sehen Sie heute die Zukunft der Schafzucht?

Das Schaf bleibt weiterhin in der Kategorie der Nischenprodukte. Es wird weiterhin eingesetzt, um schwer zugängliche Grundstücke zu beweiden bzw. zur kostengünstigen Landschaftspflege; aber auch zur Fleichproduktion in Zusammenhang mit dem Rahmenprogramm, das mit z. B. Cactus (große luxemburgische Supermarktkette) abgeschlossen worden ist. In Luxemburg fühlt sich nur das Texel-Schaf wohl.

Welche Erwartungen hegen Sie beim Interreg-Projekt AUFTRAG Wolle?

Wir hoffen vor allem die Wolle lokalen Kleinhändlern bzw. weiterverarbeitenden Unternehmen zu einem besseren Preis, anstatt an französische Großhändler, verkaufen zu können. Die Wolle vom Texel-Schaf hat eine schöne weiße Farbe und eignet sich zur Weiterverarbeitung. Derzeit sind die Möglichkeiten der lokalen oder regionalen Nachfrage bzw. Weiterverarbeitung nicht konkret. Dennoch setzen wir gewissermaßen Hoffnung in dieses Projekt, das neue Alternativen hervorbringen könnte.

Jean Zeches, Tourist Center Clervaux

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